Das Kloster Ilanz

Seit 1865 wirken die katholischen Schwestern im Dienst ihrer Mitmenschen. Die Glaubensgemeinschaft kümmerte sich seit Anbeginn vor allem um Bildung, Krankenpflege und spirituelle Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner in der Surselva.
Die Ilanzer Dominikanerinnen_2
Die Ilanzer Dominikanerinnen_2

Herzlich willkommen bei der Kongregation der Dominikanerinnen in Ilanz!

Das grösste der drei Frauenklöster im Kanton Graubünden ist ein Ort der Ruhe, Erholung und Einkehr. Unsere Kongregation, die Ilanzer Dominikanerinnen, hat ihren Sitz hoch über Ilanz, der ersten Stadt am Rhein, im Herzen der wunderbaren Surselva.

Seit der Gründung 1865 ist das Kloster Ilanz eine wichtige Grösse in der Region. Wir sind eine betende und engagierte Gemeinschaft von heute rund 60 Ordensschwestern. Als Schwestern im Dominikanerorden ist uns das Weitertragen der befreienden Botschaft Jesu Christi ein zentrales Anliegen. Je nach Alter, Fähigkeit und Ausbildung arbeiten wir in verschiedenen Tätigkeiten innerhalb der Gemeinschaft, in der Gästebetreuung sowie in der Verkündigung und Seelsorge.

Vielfältige Kurse und Veranstaltungen

Ausserdem sind wir Gastgeber für eine Vielzahl von Veranstaltungen aus Kursen, Konzerten und Seminaren. Unser Herzenswunsch ist, dass Sie bei uns zur Ruhe kommen können. Nehmen Sie Platz in unserer sehenswerten Klosterkirche mit ihren bildhaft «sprechenden» Fenstern. Atmen Sie tief durch mit Blick auf die erhabenen Berge ringsum. Und lassen Sie sich von unseren eindrücklichen Wechselausstellungen inspirieren, die Sie durch den gesamten öffentlichen Bereich des Klosters führen. Vielleicht bei einer Tasse Kaffee mit selbstgemachter Fruchtwähe in unserem Café Quinclas? Wir freuen uns auf Sie!

Sr. Annemarie Müller, Generalpriorin Kloster Ilanz

Unsere Gottesdienstzeiten

Montag

7.00 Uhr Laudes und Eucharistiefeier

17.30 Uhr Vesper und Betrachtung

Dienstag

7.00 Uhr Laudes und Betrachtung

17.30 Uhr Vesper und Eucharistiefeier

Mittwoch
7.00 Uhr Wortgottesfeier
17.30 Uhr Vesper und Betrachtung

Donnerstag und Freitag
7.00 Uhr Laudes und Eucharistiefeier

17.30 Uhr Vesper und Betrachtung

Samstag

7.00 Uhr Laudes

17.30 Uhr Vesper und Betrachtung

Sonn- und Feiertage

7.30 Uhr Laudes

10.00 Uhr Eucharistiefeier

17.30 Uhr Vesper

Aktuelles aus dem klösterlichen Leben​

Geschichte der Ilanzer Dominikanerinnen​

1865: Bescheidene Anfänge mit viel Herzblut​

Am Anfang des Klosters Ilanz stand 1865 eine kleine Gruppe von Frauen, die sich auf Initiative des Bündner Priesters Dr. Johann Fidel Depuoz zusammengefunden hatte. Das Ziel war, eine karitative Tätigkeit aufzunehmen, die sich unterschiedslos einsetzte für Menschen aller Nationen, Religionen und Konfessionen, Alter und Geschlecht.

1875 übernahm Maria Theresia Gasteyer die Leitung und den Ausbau der Gemeinschaft und ihrer Werke.

Dr. Johann Fidel Depuoz (1817–1875)​

Der in Siat nahe Ilanz geborene Priester Dr. Johann Fidel Depuoz war ein hervorragend gebildeter und weitgereister Geistlicher, ein tatkräftiger Mann von grosser Güte und Weitsicht. Er erkannte die sozialen Nöte der Menschen des Bündner Oberlandes, vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Nach seiner Promotion in Rom zum Doktor der Theologie arbeitete er als Seelsorger, Lehrer sowie Erzieher in Chur, Schluein und schliesslich Ilanz.

«… allen Menschen Gutes zu tun, ohne Unterschied des Standes, Geschlechtes, Alters, Landes, der Nation und Religion»

1865 gründete er hier eine «wohltätige Gesellschaft von der göttlichen Liebe» für Frauen und damit den Vorgänger des heutigen Klosters Ilanz. Bereits im selben Jahr errichtete er gemeinsam mit dieser Gemeinschaft die Institutsschule in Ilanz. Nur drei Jahre später folgte die Eröffnung des Spitals Ilanz, aus dem das heutige Regionalspital Surselva hervorging.

Babette Gasteyer (1835–1892)​​

Mit der hochbegabten und vielseitig gebildeten Babette Gasteyer fand Depuoz eine ebenbürtige Mitstreiterin. Sie kam aus Hessen (Deutschland) und war ebenso energisch, ausdauernd und belastbar wie tief religiös. Gasteyer wurde die Mitgründerin und als Sr. Maria Theresia erste Generalpriorin der Ilanzer Schwestern.

«Die barmherzige Liebe Gottes mit Freude leben!»

Nach dem frühen Tod von Depuoz führte sie mit grossem Organisationstalent die Gründung durch vielfältige Anfeindungen hindurch und festigte das junge Unternehmen. Ihre Amtszeit war geprägt durch die Gründung zahlreicher Niederlassungen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich, den Eintritt vieler junger Frauen sowie die kirchliche Anerkennung der Gemeinschaft als geistlichem Institut.

1894: Anschluss an den Dominikanerorden

Bildnis des Heiligen Dominikus

Nach dem Tod von Maria Theresia Gasteyer schloss sich die Gemeinschaft 1894 dem Dominikanerorden an.

Die auch Predigerorden genannte Gemeinschaft wurde 1216 von Dominikus gegründet, einem Mann voll Leidenschaft für das Evangelium und für die Menschen. Er wollte der allgemeinen Unkenntnis der biblischen Botschaft und den einflussreichen Sektenpredigern in Südfrankreich entgegenwirken. Auf die bescheidenen Anfänge in Toulouse und Prouille folgte die rasche Verbreitung in ganz Europa.

Der Herzschlag der Dominikaner ist die Evangelisation. «Uneingeschränkt einzig zur Verkündigung des Wortes Gottes bestellt», so umschrieb Papst Honorius III. am 4. Februar 1221 die Sendung der Ordensmitglieder. Dieser Verkündigungsauftrag durch Wort und Tat, immer als Antwort auf die Nöte der jeweiligen Zeit, zeichnet die Dominikanerinnen und Dominikaner bis heute aus.

1970: Umzug in das neue Mutterhaus auf Quinclas oberhalb der Stadt

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann das Ilanzer Kloster zunehmend an regionaler und überregionaler Bedeutung. Zahlreiche Frauen traten in die Glaubensgemeinschaft ein. Die Räumlichkeiten in der Stadt Ilanz stiessen bald an ihre Grenzen. Daher liess sich die Kongregation Ende der 1960er Jahre auf der sonnigen Terrasse «Quinclas» rund 70 Höhenmeter über der Stadt ein neues Mutterhaus bauen.

Die wesentliche Herausforderung für den Zürcher Architekten Walter Moser war, ein Gebäude für über 200 Schwestern an exponierter Lage zu errichten, ohne den feinen Massstab der Landschaft zu übertönen. Der vom schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier inspirierte Sakralbau ermöglichte der Gemeinschaft weitgehend autarkes Leben, Arbeiten und Beten.

Hier oben schlägt bis heute das Herz der Ilanzer Dominikanerinnen.

Das Kloster Ilanz heute​

Unsere Gemeinschaft des Klosters Ilanz zählt heute rund 60 Schwestern, wobei die Hälfte aus Altersgründen der Pflege und Betreuung bedarf.

Wir beginnen den Tag jeweils mit dem Morgengebet (Laudes) um 7.00 Uhr (am Sonntag um 7.30 Uhr) in der Klosterkirche. Dort schliessen wir ihn mit dem Abendgebet (Vesper) auch ab. Wir Schwestern verstehen unser Beten immer auch als Mittragen bedrängter Menschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie uns bekannt sind oder ob es um Mitmenschen in Not irgendwo auf der Welt geht.

Als Schwestern im Dominikanerorden ist uns das Weitertragen der befreienden Botschaft Jesu Christi ein zentrales Anliegen. Je nach Alter, Fähigkeit und Ausbildung sind wir daneben in unterschiedlichen Bereichen im Haus tätig. So arbeiten wir mit in der Verwaltung, Pflege, Hausarbeit, Gästebetreuung, Bildung und in der Seelsorge, ebenso bei Exerzitien und Besinnungsanlässen.

Unser Mutterhaus in Ilanz​

Das Kloster oberhalb der Stadt Ilanz ist das Mutterhaus unserer Kongregation. Ein kraftvoller Bau mit vielen kubistischen Elementen, entworfen und realisiert vom Zürcher Architekten Walter Moser und ein preisgekröntes Werk der Baukunst. Der Gebäudekomplex mit der eindrücklichen Klosterkirche als Zentrum vereint das Zuhause der Schwesterngemeinschaft und einen bedeutenden Dienstleistungsbetrieb mit klostereigenem Alters- und Pflegeheim, einem Gästehaus mit 48 Zimmern, einem vielfältigen Veranstaltungs- und Kursbetrieb und manchem mehr.

Ordensleitung: Der Generalrat des Klosters Ilanz

Der Dominikanerorden ist seit jeher demokratisch verfasst. Jedes Mitglied trägt also Mitverantwortung für das Wohl der ganzen Gemeinschaft.

Die oberste Instanz des Klosters Ilanz ist das Generalkapitel. Dieses Gremium hat zuletzt im September 2025 getagt. Es setzte sich aus sechs Schwestern mit leitenden Ämtern sowie neun Schwestern zusammen, die von den Mitgliedern der Ordensgemeinschaft delegiert wurden. Das Generalkapitel tritt alle drei Jahre zusammen. Es berät und entscheidet über die Sachgeschäfte für die nächsten drei Jahre und wählt alle sechs Jahre die Führung des Klosters. Mit der kleiner und älter werdenden Gemeinschaft wird die Anzahl der Teilnehmerinnen am Generalkapitel vermutlich weiter abnehmen.

Geleitet wird die Kongregation von der Generalpriorin mit drei Generalrätinnen. Der Generalrat des Klosters Ilanz wird jeweils anlässlich eines Generalkapitels für sechs Jahre gewählt. Die Ilanzer Dominikanerinnen haben an ihrem Generalkapitel im Oktober 2022 als Leitung gewählt:

Generalpriorin: Sr. Annemarie Müller (zweite von links)
Generalrätinnen: Sr. Monika Hüppi
(links), Sr. Brigitte Hobi (zweite von rechts) und Sr. Maria José de Sousa Brito

Stiftung der Ilanzer Dominikanerinnen

Der Verein «Institut St. Joseph» hat seit seiner Gründung vor 130 Jahren in der Surselva und darüber hinaus viel Positives bewirkt.

Für die zukünftigen Herausforderungen des Klosters Ilanz hat sich die Kongregation entschieden, ihre Geschäftstätigkeiten im Juni 2021 in die «Stiftung der Ilanzer Dominikanerinnen» zu überführen. Die Stiftung steht unter der strategischen Führung eines Stiftungsrates und der operativen Leitung der Geschäftsführung des Klosters Ilanz.

Stiftungsrat des Klosters Ilanz

Der Stiftungsrat besteht aus der Generalpriorin Sr. Annemarie Müller und der Generalrätin Sr. Monika Hüppi vom Kloster Ilanz. Er wird ergänzt vom langjährigen Geschäftsführer des Klosters Fischingen TG, Werner Ibig, vom renommierten Laaxer Medien- und Kulturschaffenden Mariano Tschuor sowie von der Organisationsentwicklerin und Kulturschaffenden Susanne Morger.

Die Ilanzer Klosterkirche

Klosterkirche Ilanz (8)

Ein strahlend weisser Kubus als Herzstück des Klosters: Die vom wegweisenden Architekten Le Corbusier inspirierte Kirche ragt kraftvoll aus dem Hang heraus. Gestaltet ist die wunderbare Saalkirche mit ihrer herrlichen Akustik als ein schwebendes Gefäss für Geist und Gemeinschaft.

Hier feiern wir täglich unsere Gottesdienste.

Und wir stellen diesen feierlichen Raum sehr gerne für Konzerte und würdige Veranstaltungen auf Anfrage zur Verfügung!

Sie können unsere Klosterkirche jederzeit besuchen, auch ausserhalb der Gottesdienstzeiten.

Die Lourdes-Grotte: klein, still, verschwiegen

Die Grotte – so wird sie klosterintern genannt – ist beliebt bei uns Schwestern für ein kurzes Innehalten, ganz gleich zu welcher Tageszeit. Auch Sie dürfen diesen Kraftort für einen kleinen besinnlichen Abstecher während Ihrem Spaziergang oder Aufenthalt bei uns entdecken. Einen Moment der Stille geniessen, Ihre Sorgen abladen, gegen eine kleine Spende bei der Muttergottes eine Kerze anzünden, für sich und Ihre Lieben. Ganz diskret.

Den abgeschiedenen Ort für Stille und Gebet schuf Lorenz Caduff aus dem nahegelegenen Schluein 1929. Er nutzte dafür den aufragenden Felsen als Nische für eine Muttergottesstatue aus Ton. 

Die Grotte ist beim Klosterfriedhof zu finden und tagsüber jederzeit zugänglich. Nehmen Sie Platz!

Dienstleistungsbetrieb Kloster Ilanz​

Mit über 80 Mitarbeitenden in den verschiedensten Bereichen – von A wie Ankommen bis Z wie Zimmerreinigung – ist unsere Klostergemeinschaft auch eine wichtige Arbeitgeberin in der Region. Wir pflegen fortschrittliche Anstellungsbedingungen und beachten dabei stets das traditionsreiche Leitbild der Ilanzer Dominikanerinnen. Schwestern, Mitarbeitende sowie Auszubildende: Gemeinsam bewältigen wir unsere vielfältigen täglichen Aufgaben. 

Sind Sie an einer Arbeits- oder Ausbildungsstelle bei uns interessiert? Dann schauen Sie gleich bei unseren vakanten Stellen rein, ob etwas für Sie dabei ist! Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Café Quinclas mit Klosterladen​

In unserem öffentlichen Café Quinclas, gleich beim Haupteingang zum Kloster, verwöhnen wir Sie mit täglich wechselnden Wähen, auserlesenen Tees, Kaffee und Nussstangen sowie Sandwiches, Gipfeli und Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch. Das gemütliche Café zur Selbstbedienung steht Ihnen an jedem Tag zwischen 8.00 Uhr und 16.30 Uhr offen.

Ihr Besuch lohnt sich doppelt: Im Café Quinclas ist auch unser Klosterlädeli untergebracht. Hier finden Sie viele schöne Mitbringsel und Geschenke von Ihrem Aufenthalt bei uns: selbstgemachte heilende Kräutersalben von Sr. Madlen Büttler, Apfel- und Birnbrote von Sr. Mengia Bundi sowie leckere Guetzli aus unserer Klosterbäckerei. Ausserdem haben wir schöne Fairtrade-Produkte aus der Region und kleine Köstlichkeiten für Ihre nächste Wanderung parat. Übrigens: Auf Anfrage senden wir Ihnen unsere Produkte innerhalb der Region zu.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Unsere Mitschwestern in Brasilien und Taiwan

Wir Dominikanerinnen im Podcast​

Unter dem Titel «Mit anderen Worten – Zwei Welten im Gespräch» gestalten die deutschsprachigen Dominikanerinnen einen spannenden Podcast. Er wird moderiert von Maja Ellmenreich, die sonst im Deutschlandfunk zu hören ist.

Klicken und hören Sie doch gleich mal rein in die aktuellen Folgen!

Weiterführende Informationen