Mein Weg ins Kloster

Sr. Fides Lai
17.07.1943
Wie hat es begonnen mit meinem Eintritt in die Kirche? Und erst noch mit meinem Eintritt bei den Ilanzer Dominikanerinnen? Immer wieder muss ich über diese geheimnisvolle Führung nachdenken und staunen.
Im Psalm 23 heisst es: „Gott führt mich an Wasser des Lebens“. Dies ist nicht nur ein schöner Satz, sondern von Anfang an hat Gott mit mir so getan.
Ich bin in einer Familie geboren, die Gott nicht kannte. Wir hatten keine christliche Schule. Auch als Lehrerin hatte ich keine Verbindung mit einer christlichen Schule. Gott hat es gefügt, dass ich vom Erziehungskomitee nach Kaushu versetzt wurde. Dort lernte ich Sr. Assumpta Krämer kennen. Durch sie kam ich das erste Mal mit Gott in Verbindung. Bald nach dieser Begegnung wurde ich in mein Heimatdorf versetzt. Dort ging ich zur Missionsstation und lernte Sr. Maria Theresia Späth kennen, die mich in Religion unterrichtete. Nach der Taufe machte ich dort dreitägige, stille Exerzitien mit. Danach hätte ich während sieben Nächten jeweils um Mitternacht im Traum meiner Cousine gesagt: „Da ist Gott“. Dieser Traum ist bei meiner Cousine im Tagebuch von damals eingetragen. Nach dem Traum sei ich aufgestanden und habe gebetet. In meinen darauffolgenden Ferien benützte ich dann die Zeit zum Studium über Gott und die Kirche.
An Aktivitäten für Kindergärtnerinnen, Sommerlager für Mittel- und Uni Studenten, nahm ich gerne teil. Ja, bis jetzt ist es noch so, denn jedes Mal bringt es mir viel Gutes. Es ist von Gott geschenktes Leben in Fülle.
Von meinen Verwandten, Freunden, Mitschülerinnen und Mitschülern ist bis jetzt niemand katholisch. Früher waren auch alle dagegen, dass ich zur Kirche gehe, doch heute stimmen sie mir zu. Oft sagen sie zu mir: „Du hast Glück“. Wenn Schüler mich fragen: „Hast Du Gott gesehen?“, dann sage ich: “Nein“. Und dann kommt die Frage: „Warum glaubst Du denn?“. Meine Antwort: „Ich sehe Priester und Schwestern, Menschen, die an Jesus glauben, Diese ziehen mich an, ich möchte wie sie arbeiten und leben. Schaut, ich habe Jesus als meinen treuen, beständigen Führer und Begleiter. Durch ihn erfahre ich die grosse Liebe des himmlischen Vaters. Meine Mitschwestern und die Mitchristen erlebe ich als meine Schwestern und Brüder“. Was wir erfahren, ist nicht der Welt Geist, es ist der Geist Gottes.
Gottes Verheissungen sind gross. Als Petrus Jesus fragte: „Herr, wir sind dir nachgefolgt, welchen Lohn werden wir dafür erhalten?“ war die Antwort Jesu: „Jeder, der um meines Namens willen Häuser, Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen“ (Matth,19, 27–29).
Im 1. Kor.2,9 heisst es: „Was kein Auge gesehen, kein Ohr gehört hat und was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist, hat Gott denen bereitet, die ihn lieben.“
Wie die Mutter Maria, will ich Gottes Wort im Herzen bewahren und anbeten. In der Nachfolge Jesu erfahre ich Lebensfreude und Lebenssinn.
Sr. Fides Lai
Taiwan, im Jahr der Berufung, 2016
- Sr. Agatha Strassmair
- Sr. Annemarie Müller
- Sr. Columba Stevens
- Sr. Erwina Flammer
- Sr. Euthymia Bigger
- Sr. Fides Lai
- Sr. Geresina Candinas
- Sr. Helene Weggemann
- Sr. Ida Fassbind
- Sr. Jacinta Fatima de Souza
- Sr. Johanna Lin Yüa Yin
- Sr. Kunigunde Heuvelmann
- Sr. Leni de Paula
- Sr. Madlen Büttler
- Sr. Ermelinde Maissen
- Sr. Armina Maissen
- Sr. Mathilde Müller
- Sr. Monika Chan
- Sr. Ulrica Flury