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Mein Weg ins Kloster

Sr. Moni­ka Chan
30.12.1942

Eines Tages, als ich noch in die Pri­mar­schu­le ging, schick­te mich mei­ne Mut­ter auf den Markt, um etwas ein­zu­kau­fen. Auf dem Weg zum Markt kam mir immer wie­der die Fra­ge auf: Wie wird mei­ne Zukunft sein? Und dann, gera­de vor dem Ein­gangs­tor zum Markt stiess mein Fuss auf einen Gegen­stand, den ich mit mei­nem Schuh vor­wärts­schob. Es war ein klei­nes Buch und mit dem Schie­ben öff­ne­te es sich. In gros­sen Zei­chen konn­te ich lesen: „War­um sind wir auf Erden?“ „Um Gott zu die­nen und die eige­ne See­le zu ret­ten“, war die Ant­wort. Ich frag­te mich, was ist „See­le“, und war­um bin ich auf Erden? Ich nahm das Büch­lein auf und brach­te es nach Hau­se. Es weck­te mein Inter­es­se viel mehr als die Schul­bü­cher, denn es berühr­te mein Leben. Beson­ders die Wun­der Jesu begei­ster­ten mich. 
Durch die­ses Büch­lein hat mich Gott beru­fen. Ich nahm all mei­nen Mut zusam­men und ging zur Kir­che und lern­te Gott ken­nen. Ich emp­fing die hei­li­ge Tau­fe. Von klein auf hat­te ich sehr Angst vor Dun­kel­heit und fürch­te­te die Gei­ster. Nun lern­te ich, dass Gott all­mäch­tig, all­wis­send und all­gü­tig ist.

Also, jetzt brau­che ich kei­ne Angst mehr zu haben vor Gei­stern und Dun­kel­heit. Gott gibt sei­nen Sohn, Jesus Chri­stus, der mich erlöst, das ist mein Lebens­glück. In mir erwach­te der Wunsch, mich ganz für Chri­stus und sei­ne Kir­che ein­zu­set­zen.
In mei­ner Fami­lie war noch nie­mand getauft. Ich fand kein Ver­ständ­nis, ich erfuhr viel Wider­stand, als ich mich ent­schied, Schwe­ster zu wer­den. Ich war­te­te in Hoff­nung und Geduld auf die Zustim­mung des Vaters. Gott hat sei­ne Wei­se, die Men­schen zu bewe­gen. Mein Vater gab mir sei­ne Zustim­mung, mein Wunsch konn­te sich erfül­len. Tief glaub­te ich, dass das Leben in der Nach­fol­ge Chri­sti mir Glück bringt. Ja, so ist es – auf Got­tes­wort hören, es anneh­men und an Gott glau­ben gibt mir wah­re Frei­heit. Lob und Dank sei Gott, der mich auf die­se Wei­se beru­fen hat! 
Zu mei­nem 25-Pro­fess­ju­bi­lä­um kamen alle mei­ne Geschwi­ster und fei­er­ten mit. Das war für mich eine gros­se Freu­de, ein wah­res Geschenk. 

Sr. Moni­ka Chan

Tai­wan, im Jahr der Beru­fung, 2016