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Mein Weg ins Kloster

Sr. Euthy­mia Big­ger 14.03.1945

Als dritt-jüng­ste von sie­ben Geschwi­stern half ich nach der Schul­ent­las­sung mei­nen Eltern auf dem Bau­ern­hof. Mit 17 Jah­ren wur­de ich in die Maria­ni­sche Kon­gre­ga­ti­on auf­ge­nom­men. Mit zwei Schul­kol­le­gin­nen durf­te ich 1964 nach Lour­des pil­gern. Das waren Momen­te inne­ren Nach­den­kens und in die­ser Zeit wur­de mein Wunsch, ins Klo­ster zu gehen, in mir wach. 

Mei­ne Mut­ter erkrank­te und ich ersetz­te sie so gut es ging. Als mei­ne Schwe­ster mei­ne Klo­ster­ge­dan­ken spür­te, löste sie mich ab im Eltern­haus und half mei­nem Vater auf der Land­wirt­schaft. So konn­te ich mich auch in der Frem­de prü­fen, ob das wohl mein Weg sei. Ich woll­te auch noch etwas verdienen. 

Der Wunsch, ins Klo­ster zu gehen, hielt an. Von unse­rer Pfarr­kö­chin hör­te ich, dass ihre Schwe­ster in Ilanz im Klo­ster sei und in der Land­wirt­schaft tätig. Das gefiel mir. Auf der Land­wirt­schaft  mit­zu­hel­fen wäre auch mein Wunsch, dach­te ich. Mit mei­nen Gedan­ken war ich nun schon in Ilanz.

Vor­erst aber bewarb ich mich um einen Arbeits­platz als Schwe­stern­hil­fe im Spi­tal Ilanz, den ich auch bekam. In mei­ner Frei­zeit half ich oft und ger­ne mit in der Land­wirt­schaft des Klosters.

Im August 1965 trat ich dann bei den Ilanzer Domi­ni­ka­ne­rin­nen ein. Mei­ne Eltern beglei­te­ten mich inner­lich mit gros­sem Wohl­wol­len. Mein Vater, rea­li­stisch wie er war, sag­te mir beim Abschied: Den­ke dar­an: „Auch im Klo­ster ist es nicht alle Tage Sonn­tag“! Er hat sicher recht gehabt, doch auch der Werk­tag im Klo­ster kann schön und sinn­voll sein. Das durf­te ich erfah­ren in mei­nen mehr als 40 Jah­ren Ordensleben.

Sr. Euthy­mia Bigger

Ilanz, im Jahr der Beru­fung, 2016