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Meine Berufungsgeschichte

Sr. Kuni­gun­de Heu­vel­mann 07.03.1929 – 31.07.2020

Ich bin gebür­tig von Datteln/D in West­fa­len. Als Kind hat­te ich schon gespürt, dass eine Hei­rat für mich nicht in Fra­ge käme, konn­te mir aber auch nicht vor­stel­len, wie mein Lebens­weg sonst ver­lau­fen wür­de. Ich dach­te also nicht dar­an, jemals ins Klo­ster zu gehen.
Vom 15 –17 Lebens­jahr war ich in einer Gemein­schaft von Ordens­frau­en mit dem Namen „Vor­se­hungs­schwe­stern“, die ein Wai­sen­haus betreu­ten. Dort woll­te ich mir Koch­kennt­nis­se aneig­nen. Da klopf­te der Herr­gott erst­mals bei mir an. Durch einen Bom­ben­an­griff am 9. März 1945 wur­de mein Eltern­haus zer­stört und  in Fol­ge eini­ger Umstän­de wur­den wir 1946 gezwun­gen, unse­ren Wohn­sitz in der Nach­bar­pfar­rei St. Domi­ni­kus in Dat­teln-Mecken­ho­fen, die von Domi­ni­ka­nern betreut wur­de, zu neh­men.
Wäh­rend einer stil­len Gebets­zeit in der dor­ti­gen Kir­che kam noch­mals der Ruf Got­tes an mich. Es bedurf­te aber noch der Anre­gung und des Hin­wei­ses eines Domi­ni­ka­ners, der wohl mehr als ich selbst die Beru­fung in mir erkann­te. Bald dar­auf sprach ich dann mein Ja zum Klostereintritt.

So ver­liess ich am 14. Juni 1950 mei­ne Fami­lie und mei­ne Hei­mat und fuhr nach Ilanz in die Schweiz, um dort bei den Ilanzer Domi­ni­ka­ne­rin­nen ein­zu­tre­ten. Am 7. März 1951, mei­nem Geburts­tag, wur­de ich mit noch vier wei­te­ren Postu­lan­tin­nen ein­ge­klei­det, leg­te zwei Jah­re spä­ter am glei­chen Tag die erste Pro­fess und drei Jah­re spä­ter, eben­falls am 7. März, die ewi­ge Pro­fess ab.
Ich erlern­te den Beruf als Drucke­rin im eige­nen Betrieb und übte ihn fast  30 Jah­re im Klo­ster aus. Wäh­rend zwan­zig Jah­ren war ich anschlies­send auf den ver­schie­den­sten Sta­tio­nen unse­rer Kon­gre­ga­ti­on in der Sakri­stei und Spei­se­saal tätig. Seit 15 Jah­ren bin ich in Salzburg/A im Alber­tus-Magnus Haus, Alten- und Pfle­ge­heim der Cari­tas Salz­burg, mei­nem Alter ent­spre­chend ein­ge­setzt.
Mit dank­bar freu­di­gem Her­zen konn­te ich vor zwei Jah­ren mein gol­de­nes Pro­fess­ju­bi­lä­um fei­ern. So mei­ne ich, dass das Kriegs­ge­sche­hen zu mei­ner Beru­fung bei­getra­gen hat.

Sr. Kuni­gun­de Heuvelmann

Ilanz, im Jahr der Beru­fung, 2016