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Kirche

Im Zen­trum des gesam­ten Kom­ple­xes tritt die Kir­che als Kubus mit weiss ver­putz­ten Fron­ten domi­nant aus dem Hang her­vor. Mit den Geschos­sen unter der Kir­che, der ver­gla­sten Aula und dem Refek­to­ri­um erscheint die Kir­che so als ein in die Höhe geho­be­nes Gefäss. Mit der auf­ra­gen­den Glocken­stu­be zeigt sich der Ein­fluss von Le Cor­bu­si­er, der 1960 das Domi­ni­ka­ner­klo­ster Sain­te-Marie de la Tour­et­te gebaut hatte.

 

Der Kirchenraum

Drei in ver­schie­de­ner Höhe in der Wand ange­brach­ten Mau­er­ni­schen ent­hal­ten die sil­bern glän­zen­den Pro­spek­te der Orgel (mit mecha­ni­scher Trak­tur und Regi­stra­tur, gebaut von M. Mathis & Co., Näfels).

Rein optisch brin­gen sie einen kost­bar blit­zen­den, metal­li­schen Klang in den Raum, erfül­len ihn aber beim Spiel mit einem umfas­sen­den, den Ver­hält­nis­sen genau ange­pass­ten Klangvolumen.

Die zwölf tra­gen­den Beton­pfei­ler – die Zahl der Apo­stel, der „Säu­len der Kir­che“, und der Cre­do-Sät­ze – ver­bin­den die durch die Fen­ster- und Orgel­ni­schen rhyth­mi­sier­te Wand mit dem Boden und umste­hen den Altar­raum, der sich durch die bezie­hungs­rei­che Anord­nung von Altar­stein, Ambo, Kre­denz und Sakra­ments­ste­le (von Bild­hau­er Alfred Huber, Zürich, aus behaue­nem Cri­stal­li­na-Mar­mor gestal­tet), dem eucha­ri­sti­schen Gesche­hen ent­spre­chend, im Zen­trum der Kir­che bil­det. An der Vor­der­sei­te des Altar­ti­sches ist ein Kelch als Reli­ef angedeutet.

Ein wesent­li­ches Gestal­tungs­merk­mal der Klo­ster­kir­che sind die zwölf Glas­fen­ster, die vom Zür­cher Künst­ler Max Rüedi (1925 – 2019) geschaf­fen wur­den und die Geschich­te Got­tes mit den Men­schen erzählt, die Heils­ge­schich­te (Kir­chen­fen­ster Bro­schü­re).

Ein Besuch der Kir­che ist tags­über jeder­zeit mög­lich, Klo­ster­füh­run­gen auf Anfrage.

 

Die bemalte Decke

Durch die Kom­bi­na­ti­on von far­bi­gem und nicht­far­bi­gem Licht­ein­strom im sel­ben Raum berei­te­te der Archi­tekt Wal­ter Moser (Zürich) den Kir­chen­raum zu einem Ort geist­li­cher Erho­lung, geeig­net für das Ereig­nis der Lit­ur­gie wie für eine Beschau­lich­keit in nüch­ter­ner Trun­ken­heit (nach alter mysti­scher Fachsprache).

Und über dem von far­big zer­leg­tem und von im Weiss geei­nig­tem Licht ange­füll­ten Raum schwebt, einer lich­ten Wol­ke gleich, die mit wel­lig beweg­ten Bän­dern bemal­te Decke, wel­che sich um den mitt­le­ren Stern, den Domi­ni­kus-Stern, oder ein­fach um die strah­li­ge, hel­le Mit­te legt. Sie sam­melt und hält die Betrach­tungs­be­mü­hun­gen hei­ter zusammen.

Die Wol­ken­ähn­li­che Decke scheint sich von oben nie­der­zu­las­sen, jedoch nicht um abzu­rie­geln und zu ver­decken, son­dern um zu besänf­ti­gen, zu eröff­nen und zu „erhe­ben”.

 

Maria mit dem Kind Jesus

Der Kir­chen­raum ist frei­lich nicht nur dem far­bi­gen und dem weis­sen Licht, dem musi­ka­li­schen Klang und der im Medi­um der Decken­be­ma­lung begün­stig­ten Medi­ta­ti­on zuge­tan, sowie den Schwe­stern und allen Besu­chern zugäng­lich; er hat zudem eine beson­de­re, bei­na­he gehei­me Ver­bin­dung vor­züg­lich mit dem wei­te­ren Lebens­raum, dem Akti­ons­feld der Schwe­stern, dadurch, dass Alfred Huber eine recht­ecki­ge fen­ster­ar­ti­ge Öff­nung der Kir­chen­wand so mit einem gros­sen behaue­nen Stein füll­te, dass der Sakral­raum an jener Stel­le stän­dig zum Wohn­trakt durch­läs­sig blieb.

Der ein­ge­scho­be­ne Stein­block zeigt im Reli­ef gegen die Kir­che zu Maria mit dem Kind Jesus, gegen den Wohn­teil hin den hei­li­gen Domi­ni­kus mit der Geist­tau­be. Sie gibt dem Hei­li­gen die Regel ein, nach der hier in Ilanz gelebt wird.

Bei­der­seits des so deut­lich spre­chen­den Stei­nes bleibt die Durch­sicht von einem Bereich in den ande­ren, die deut­lich wahr­nehm­bar eigent­lich nur ein Bereich sind. Durch­sicht und Durch­läs­sig­keit des Kir­chen­rau­mes also zum Zel­len­trakt mit dem Gene­ral­rat und dem Novi­zi­at, zur zur Biblio­thek, zum Refek­to­ri­um (Spei­se­saal), zur Bäcke­rei und Küche, zu den Vor­rats- und ande­ren Wirtschaftsräumen.