Liebe Besucherinnen

Sr. Ida Fassbind 11.03.1942
Ich bin vor gut 40 Jahren eingetreten. Das war also gerade zu Beginn des II Vatikanischen Konzils. Gerne erzähle ich Ihnen etwas aus meiner Berufungsgeschichte.
Ich wurde als fünftes von zehn Kindern in Goldau SZ geboren. Meine Eltern bewirtschafteten mit uns Kindern einen kleinen Bauernbetrieb. Wir besassen wenig landwirtschaftliche Maschinen; zum Glück waren viele willige Hände da! Meine Eltern waren religiös; sie erzogen uns zu selbständig denkenden Christen.
Meine Lehrerinnen waren alles Menzinger Schwestern; ich mochte sie und sie mich. Nach dieser für mich angenehmen Schulzeit liessen mich meine Eltern nach der 3. Sekundarklasse für ein Jahr nach Lyon ziehen, da ich meinen Beruf bei der Post sah. Dazu brauchte ich einen Aufenthalt in einem fremdsprachigen Gebiet. Als „au pair“ Frau war ich wieder bei Schwestern, bei Ursulinen. Für uns sechs Schweizerinnen unternahmen die Ordensfrauen manches, damit wir möglichst viel aus diesem Jahr in der Fremde profitieren konnten.
In all diesen Jahren bei Ordensfrauen habe ich nie daran gedacht, Ordensfrau zu werden.
Nach der Postlehre arbeitete ich auf der Hauptpost Aarau. Schon bald durfte ich Posthalterablösungen machen. Das war eine angenehme Abwechslung. In dieser Zeit war ich ab und zu verliebt und merkte jedes Mal, dass dies wunderschön ist, jedoch spürte ich in meinem Innern, dass es wohl nicht mein Weg sei, eine Familie zu gründen. Ob Gott, dem ich immer mehr vertrauen wollte, einen ganz anderen Weg für mich vorbereitete?
Bei einer Posthaltervertretung lernte ich – fast zufällig – mein Kloster kennen. Ich war oft unterbeschäftigt und so lieh ich vorübergehend Zeitschriften aus (bei den Briefträgern, ohne ihr Wissen)! Das war nicht erlaubt und es wäre „strafbar“ gewesen. In einer dieser Zeitschriften las ich vom Kloster Ilanz und ich wusste: Das ist mein Kloster. Ich beschäftigte mich nun ganz konkret mit dem Thema „besondere Nachfolge“ und Eintritt in einen Orden. Bei einem „Schnupperbesuch“ in Ilanz bekam ich die Gewissheit: das ist „mein“ Kloster.
Nach der ersten Profess begann ich das Lehrerseminar und unterrichtete bis letzten Sommer in der Schweiz und in Österreich. Jetzt nehme ich andere spannende Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft wahr.
In all den vielen Klosterjahren ist mir eines sehr wichtig geworden: Es ist nicht wichtig, was ich mache, sondern: Wie ich etwas tue und man muss immer etwas verliebt sein! Zum Glück hatte ich vor meinem Klostereintritt erlebt, was verliebt sein ist – und ich bin es noch immer, einfach anders!
Sr. Ida Fassbind
Ilanz, im Jahr der Berufung, 2016
- Sr. Agatha Strassmair
- Sr. Annemarie Müller
- Sr. Columba Stevens
- Sr. Erwina Flammer
- Sr. Euthymia Bigger
- Sr. Fides Lai
- Sr. Geresina Candinas
- Sr. Helene Weggemann
- Sr. Ida Fassbind
- Sr. Jacinta Fatima de Souza
- Sr. Johanna Lin Yüa Yin
- Sr. Kunigunde Heuvelmann
- Sr. Leni de Paula
- Sr. Madlen Büttler
- Sr. Ermelinde Maissen
- Sr. Armina Maissen
- Sr. Mathilde Müller
- Sr. Monika Chan
- Sr. Ulrica Flury