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Das „Einig Wesen”   Weg zum Frieden

Über Niklaus von Flüe ist die­ses Jahr viel zu erfah­ren und neu zu ent­decken. Nur eines davon möch­te ich hier zu beden­ken geben: Bru­der Klaus ernähr­te sich vie­le Jah­re nur vom eucha­ri­sti­schen Brot. Nicht sein aske­ti­sches Fasten, das dahin führ­te, ver­wun­dert mich dabei am mei­sten, son­dern die Nähr­kraft und Ener­gie­quel­le die­ser klei­nen, geweih­ten Hostie, die er glau­bend und lie­bend in sich aufnahm.

War­um ist dies für uns „wis­sen­de“ Men­schen des 21. Jahr­hun­derts so bedeut­sam? Gehen wir zurück an den Ursprung von allem. „Im Anfang war das WORT. … Und das WORT war Gott. Alles ist durch das WORT gewor­den.“ (Joh 1, 1,3) Die Natur­wis­sen­schaft nennt die­sen Beginn im Aller­klein­sten „Urknall“, aus des­sen Ener­gie sich das Uni­ver­sum ent­fal­tet, ent­wickelt und aus­wei­tet, unfass­bar in Raum und Zeit. Dar­in­nen ist auch – im Klei­nen – die Evo­lu­ti­on auf unse­rem Pla­ne­ten Erde, bis hin zu uns Men­schen, gei­stig begab­te Wesen. Das alles ist Heils­ge­schich­te seit Beginn der Schöpfung.

An Jesus Chri­stus glau­ben­de Men­schen neh­men an, dass in ihm, Got­tes WORT, ein Mensch wie wir wur­de, damit uns die Lie­be unse­res Schöp­fers erfahr­bar errei­chen könn­te. Kurz vor sei­nem Tod und sei­ner Auf­er­ste­hung begann Got­tes Lie­bes­pro­zess auf ganz neue Wei­se. Sein WORT „mate­ria­li­sier­te“ sozu­sa­gen sein Leben als fort­wäh­ren­de Nah­rung in Brot und Wein, um – klein­stens und ver­bor­gen – in uns Men­schen wei­ter­zu­le­ben – ganz eins mit denen, die dies wol­len, und selbst­ver­ständ­lich nur in glau­ben­der, geleb­ter Lie­be. So wird die Schöp­fung ganz von ihm durch­drun­gen und sich zur „Neu­schöp­fung“ voll­enden. Welch gött­li­che Lebens­en­er­gie und wel­che Wand­lungs­dy­na­mik ist da am Werk! Das Gött­li­che Leben will sich ganz­heit­lich mit uns Men­schen verbinden!

Bru­der Klaus such­te ent­schie­den das „einig Wesen“ zu leben. Das eucha­ri­sti­sche Brot stärk­te und wan­del­te ihn der­art, dass er ein Stif­ter des Frie­dens wer­den konn­te. Ist die­ses „einig Wesen“ zu leben nicht sei­ne ganz aktu­el­le Bot­schaft an uns heute?

Sr. Wil­hel­ma Kalpers

23.09.2017