Glanz fand ich auch…
Dieser Ausspruch von Hilde Domin stand auf einer Ansichtskarte, die das Wattenmeer zeigte, die langsam heranrollenden Meereswogen und die Ahnung von grosser Weite.
Ich war noch nie am Meer gewesen. Während meiner Ferien bei meiner Schwester und ihrer Familie machten wir alle einen unvergesslichen Ausflug auf eine Nordseeinsel.
Was mir geblieben ist bis heute, ist tatsächlich ein Glanz, der mich seit diesem Tag begleitet: das Erlebnis eines schier unendlichen Horizontes – und die Spiegelung des Lichtes in kleinsten Wasserpfützen. Dann ging auch ein rascher Gedankenflug hin zum scheinbar Gewöhnlichen, weil Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bis hin zu kleinsten Tautropfen vom Glanz erzählen.
Die Ferienzeit ist für die meisten Menschen vorbei. Familienleben, Schule, Alltag beginnen wieder. Bleibt ein kleiner, aber beglückender Glanz zurück, der die Seele erreicht hat?
Eine Erfahrung, dass etwas zu schimmern begann – ein Licht, das Gross und Klein umstrahlte – die kleinste Schönheit wahrgenommen zu haben – solche Erlebnisse werden uns auch in unserer Seele zur Quelle von Freude, Helligkeit, Weite, Zuversicht, Hoffnung.
Wasser und Sonnenlicht, Lächeln unter Tränen, Begegnungen voll Verstehen sind es, die in uns einen Glanz aufleuchten lassen. Dies wünsche ich allen von Herzen. Für mich ist es die grosse Gabe Gottes an seine Menschen, Zeichen für sein Dasein und Mit-uns-Sein.
Sr. Friedburga Rehbein
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