Glockenklang und Psalmengesang
Am 14. Juni, dem Frauenstreiktag, sind wir dem Aufruf gefolgt, die Kirchenglocken zu läuten. So ertönte das frauenstützende Geläut unserer Klosterkirche zur vorgeschriebenen Zeit um 15.30 Uhr.
Auch verrichten wir seit einiger Zeit jede Woche das Donnerstagsgebet. Wir fügen es ein in die Psalmengesänge unserer Vesper. Die Initiative dazu ist von den Benediktinerinnen im Kloster Fahr (bei Zürich) ausgegangen. Dieses regelmässige Beten erinnert uns daran, dass so vieles in unserer Kirche reformbedürftig ist, ganz besonders in ihren Strukturen. Es sind Strukturen, welche die Vormachtstellung von Männern begünstigen und festlegen. Um ein System zu verändern, das über Jahrhunderte gewachsen ist, bedarf es zusätzlich zum menschlichen Widerstand der göttlichen Geistkraft.
Ein Zitat aus diesem Gebet:
„Eine glaubwürdige Kirche ist offen für Menschen gleich welcher Herkunft, welcher Nationalität, welcher sexuellen Orientierung. Sie ist da für Menschen, deren Lebensentwurf augenscheinlich gescheitert ist, und nimmt sie an mit ihren Brüchen und Umwegen. Sie wertet und verurteilt nicht, sondern vertraut darauf, dass die Geistkraft auch dort wirkt, wo es nach menschlichem Ermessen unwahrscheinlich ist. Gott, wir bitten dich um Kraft und Zuversicht.“ (www.gebet-am-donnerstag.ch)
Sr. Ingrid Grave
Juli 2019