Zum Thema des Jahres

Es war Papst Fran­zis­kus, der die Kir­che welt­weit auf­rief, das The­ma Mis­si­on im Jahr 2019 in den Fokus zu stellen.

Er tat dies im Bewusst­sein, dass es letzt­lich für alle Men­schen ein heh­res, nahe­zu uner­reich­ba­res Ziel ist, das täg­li­che Han­deln ganz aus der Lie­be her­aus­flies­sen zu las­sen. Aber was wäre, wenn wir gar nicht erst den Ver­such dazu unter­näh­men? Wir ste­hen dabei als ein­zel­ne und als Gemein­schaft in einem Pro­zess, in wel­chem wir heu­te viel­leicht etwas bes­ser vor­wärts kom­men als mor­gen. Oder umge­kehrt. Fran­zis­kus nimmt sich da selbst nicht her­aus. Auch ihm gelingt nicht alles. Auch ihm pas­sie­ren Feh­ler. Das macht ihn sympathisch.

Trotz der unvor­stell­ba­ren Skan­da­le in höch­sten Kir­chen­krei­sen bleibt die Lie­bes­bot­schaft Jesu aktu­ell. Es gilt, sie zu leben und wei­ter­zu­sa­gen. Das steht für uns Domi­ni­ka­ne­rin­nen aus­ser Zwei­fel. Bei aller kri­ti­schen Distanz blei­ben wir ein Teil die­ser Kir­che und neh­men in ihr unse­re Auf­ga­ben wahr.

Unser In-der-Kir­che-sein hin­dert uns kei­nes­wegs, mit allen Men­schen über kirch­li­che Gren­zen hin­aus in Kon­takt zu blei­ben. Denn wir wis­sen, es geht nicht in erster Linie um die Insti­tu­ti­on Kir­che, son­dern um Men­schen, die – bewusst oder unbe­wusst – auf der Suche sind nach einem „Mehr­wert“ in ihrem Leben.

Sr. Ingrid Grave
Juli 2019