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Brasilien – Immer eine Reise wert

Im März hat­te ich als Lei­te­rin unse­rer Mis­si­ons­pro­kur die Mög­lich­keit, alle zwölf sozia­len Pro­jek­te in Bra­si­li­en ken­nen­zu­ler­nen, wel­che wir – als Hilfs­werk der Ilanzer Domi­ni­ka­ne­rin­nen – dort unter­stüt­zen. Es war für mich eine aus­ser­or­dent­lich wich­ti­ge Erfah­rung mit vie­len herz­li­chen Begegnungen.

Ich erleb­te die bra­si­lia­ni­sche Grup­pe der Ilanzer Domi­ni­ka­ne­rin­nen vor Ort in ihrem enga­gier­ten Wir­ken nahe bei den Men­schen. Die zwan­zig Schwe­stern kön­nen nun 70 Jah­re Prä­senz der Domi­ni­ka­ne­rin­nen in Bra­si­li­en fei­ern und wol­len auch in Zukunft Hoff­nung bezeu­gen und Hoff­nung verkünden.

Ich sah mit eige­nen Augen, wie nötig die­ser Ein­satz ist. Das Umfeld ist für die Klei­nen und Armen mit der Pan­de­mie und mit den Kür­zun­gen der Sozi­al­pro­gram­me unter der aktu­el­len Regie­rung noch lebens­feind­li­cher gewor­den. Bra­si­li­en steht heu­te erneut auf der Liste der Län­der, wo Hun­ger herrscht! Extrem schockiert haben mich auch die wei­te Ver­brei­tung und die Aus­wir­kun­gen des Dro­gen­kon­sums und ‑han­dels, wie ich es zum Bei­spiel in Man­aus gese­hen habe: vor allem die Aus­wir­kun­gen auf die Kin­der, deren Eltern/Mütter abhän­gig sind.

Da bie­ten alle besuch­ten Pro­jek­te eine Alter­na­ti­ve und eine Chan­ce für den Lebens­weg: Es hat mich sehr beein­druckt – und ich sehe es als schö­nes Qua­li­täts­zei­chen für die jah­re­lang gelei­ste­te Arbeit an – dass in den ver­schie­den­sten Pro­jek­ten Betreu­ungs- oder Lehr­per­so­nen wir­ken, die in jun­gen Jah­ren dort sel­ber prä­gen­de Impul­se für ihr Leben mit­be­kom­men hat­ten. Die­se geben sie nun vol­ler Elan wei­ter an die neu­en Gene­ra­tio­nen, wie die jun­ge IT-Frei­wil­li­ge in der Casa Vida in Man­aus oder der Capoei­ra-Leh­rer im CESIM, Itapetininga.

Über­all war zu spü­ren: In den Pro­jek­ten der Schwe­stern und ihrer befreun­de­ten Orga­ni­sa­tio­nen geht es nicht «nur» um die Befrie­di­gung der mate­ri­el­len Grund­be­dürf­nis­se. In den Wei­ter­bil­dungs­pro­gram­men für Jugend­li­che, am Frau­en­treff oder beim Besuch in den neu reno­vier­ten, nun men­schen­wür­di­gen Behau­sun­gen merkt man, hier geschieht «Mensch-Wer­dung» in einem Kli­ma des Wohl­wol­lens, im Inter­es­se für den gan­zen Men­schen, im Glau­ben an sei­ne Poten­zia­le, in einer zwei­ten Chance…

Ich bin sehr beein­druckt, dank­bar und mit neu­er Über­zeu­gung von die­ser Pro­jekt­rei­se zurück­ge­kehrt. Die Arbeit in der Mis­si­ons­pro­kur Ilanz macht wirk­lich Sinn!

Chri­sti­ne Imholz
Lei­te­rin der Mis­si­ons­pro­kur
Juli 2022