Titelbild Taiwan 2023 – ©WDPIC
Weltgebetstag der Frauen – 2023 aus Taiwan
Weltgebetstag der Frauen. Ich habe von eurem Glauben gehört, so lautet das diesjährige Thema, zitiert beim Apostel Paulus (Eph 1, 15). Das Christentum kam im 17.Jahrhundert auf die Insel Taiwan und ist mit 6,5% der Bevölkerung eine Minderheitsreligion. In Toleranz leben verschiedene Glaubensrichtungen nebeneinander. Die stärkste religiöse Tradition ist der Buddhismus.
Mission der Ilanzer Dominikanerinnen in Taiwan
Nach langem Wirken in Fukien / China wurden wir Ilanzer Dominikanerinnen 1954 wie alle Orden und Missionsgesellschaften durch das kommunistische Regime des Landes verwiesen. Wir setzten unsere sozialpastorale Tätigkeit auf der Insel Formosa (heute Taiwan) zusammen mit den Dominikanern fort. Damals gehörte Formosa noch zu den Entwicklungsländern. Durch die Ilanzer Missionsprokur kräftig mitunterstützt, konnte sich die Arbeit der Schwestern in Schule, Kindergärten, Katechese und Mithilfe beim Aufbau christlicher Gemeinden erfolgreich entfalten. Ab 1960 schlossen sich junge Taiwanesinnen unserer Kongregation an, die auch bald Leitungsaufgaben übernahmen. Das entsprach unserer Absicht für eine nachhaltige Entwicklung.
Inzwischen hat sich vieles verändert. Der wirtschaftliche Aufschwung Taiwans mit dem hierdurch bedingten gesellschaftlichen Wandel hat auch die christliche Diaspora und ihr Gemeinschaftsleben stark geprägt.
Gegenwärtig gehören unserer Gemeinschaft in Tungkang noch acht einheimische Schwestern an. Sie wohnen – altersbedingt – zusammen und leben ihre dominikanische Sendung gemäss der ihnen verbliebenen Möglichkeiten. Hierzu gehören insbesondere die drei Eckpfeiler: 1. Die Verkündigung des Evangeliums durch ein Gemeinschaftsleben in Liebe; 2. Gespräch und Begleitung in den gewachsenen Beziehungen zu den Menschen, Anteilnahme an ihren Hoffnungen und Ängsten, ihrer Freude und Trauer; 3. das Gebet, die wirksamste Kraft.
So ist auch unser Anteil am Weltgebetstag der Frauen, dass wir als engagierte Frauen dem Leben dienen, wie immer es uns möglich ist – in Taiwan, der Schweiz und Brasilien.
Sr. Wilhelma Kalpers